Es ist in aller Munde: das Thema Digitalisierung. Effizienter soll dann alles sein - und auch sonst, einfach besser. Da sind zum einen all die praktischen Tools, mit dessen Hilfe man Texte wie diesen hier immer bei sich tragen, ergänzen und synchronisieren kann.
Eine Idee immer dann niederschreiben zu können wenn man sie hat ist sehr praktisch. Und sein Smartphone hat man eh ständig und immer zur Hand. Und für zuhause oder im Office kann man das Ganze via entsprechendem Cloud-Dienst synchronisieren und hat es zuhause oder im Office dann auf seinem Arbeitsplatz.
Aber ginge dafür nicht auch ein herkömmliches Notizbuch in einem praktischen, kleinen Format das man ebenso gut immer griffbereit haben kann?
Auch beim Planen sind uns viele Tools behilflich - indem wir ALLES hineinpacken sollen verspricht dieses Vorgehen, dass wir nichts vergessen. Von GTD (Getting Things Done) über Apps die mir automatisch einen Tages-Zeitplan erstellen bis zu einfachen Aufgabenlisten gibt es vielerlei Möglichkeiten.
Ich stelle mir die Frage: Muss immer alles so durchgetaktet sein? - Was ist mit all den unvorhergesehenen Ereignissen und spontanen Aufgaben, die einem tagtäglich begegnen? - Zunehmend habe ich das Gefühl, dass ich meine Tasks mehrheitlich verschiebe, statt sie als erledigt markieren zu können. Und da bringt auch ein Tool relativ wenig, das nicht Erledigtes automatisiert auf den nächsten Tag verschiebt.
So genial all diese Tools auch gemacht sind und sich bemühen, uns das Leben zu erleichtern - etwas fehlte; bei jedem Tool etwas anderes. Es galt also, den bestmöglichen Kompromiss zu finden.
Eines abends bin ich zufällig über einen Artikel gestolpert, der sich mit Listen und Notizen beschäftigt. Mit Stift und Papier. Da ich seit jeher auch Ideen und Notizen mit einem normalen Stift zu Papier bringe, interessierte mich nicht nur besagter Bericht, ich informierte mich auch eingehender mit dem vorgestellten Vorgehen. Bekannt ist es unter der Bezeichnung "Bullet Journal" (abgekürzt BuJo). Entwickelt von Ryder Carroll, der dazu auch ein Buch veröffentlicht hat. Das hab ich mir denn auch gekauft und es gelesen. Um zu verstehen, wie das genau gemeint ist.
Meine Ideen entstehen seit jeher in einem kleinen, handlichen Notizbuch. In das ich nicht nur schreibe, sondern auch durchstreiche, skizziere und mir all die spontanten Notizen mache, die am Anfang einer Idee zu einem Artikel oder einem Projekt stehen.
So lag es Nahe, dass ich dem Vorschlag folgte und das im Buch vorgestellte System ausprobierte. Ich stehe immer noch in der mehrmonatigen Testphase, die der Autor empfiehlt.
Mir persönlich bringt die tägliche Reflexion sehr viel, das zeigt sich schon jetzt. Durch das schreiben von Hand und die Übertragungen ist ein Prozess entstanden, der die tägliche Hetze nach Terminen und erledigten Tasks entschleunigt. Zudem kann ich das BuJo nach meinen Bedürfnissen gestalten.
Zum Beispiel bringt es mir mehr, wenn ich Listen über einen bestimmten Zeitraum mache - von Mittwoch zu Mittwoch, oder ab Donnerstag die nächsten 14 Tage. Je nach dem, wie lange meine Listen grad sind. Die Tageseinträge nutze ich dann für meine Allergie-Notizen. Wie es sich weiter entwickelt, ist offen - das ist ja das schöne: man kann sich das BuJo nach seinen Bedürfnissen gestalten und laufend anpassen.
Weitere Infos zum Bullet Journal
- Titel: Die Bullet-Journal-Methode
- Author: Ryder Carroll
- Verlag: Rowohlt
- ISBN 978-3-499-63340-9
- Erhältlich als Buch, Hörbuch oder eBook
Das Projekt hat auch eine Website: bulletjournal.com (in Englisch)
Nutze ich nun keine digitalen Tools mehr?
Meine digitalen Helfer sind nach wie vor unverzichtbar. Aber sie reduzieren sich Schritt für Schritt auf ein Mass, das - für mich - sinnvoller ist. Das Thema Digitalisierung ist nach wie vor wichtig und mir helfen einzelne Tools, Ideen und Projekte umzusetzen. Begleitet von meinen analogen Notizen.